Sardinien mit dem Caravan ... 2008

CP Baia Saraceno in Palau - Sardinien ...
CP Baia Saraceno in Palau - Sardinien ...

Am Samstag, 30. August 2008, heißt es früh aufstehen und zum Caravan sprinten, anhängen und los ... denn es geht erst einmal zu einer Internetfreundin nach Bayern. Ich fahre die ganze Strecke selbst, so kann ich nicht einschlafen, denn Uwe hat nachts wieder ganze Wälder umgesägt ... und außerdem kann ich so nun nicht meckern, wenn wir zu spät kommen sollten - hihihi! Und Uwe ist es bekanntlich sowieso lieber, wenn ich dran Schuld bin. Haha!

Der Internetfreund Jürgen ist nun auch schon vor Ort, weil er in Bayern arbeitsmäßig zu tun hat. Von unterwegs rufe ich mal an, es wird bissel später als erwartet. Doch dann biege ich mit dem LandRover um die Ecke und sehe Heike schon wild winken. Auch ihr Mann Chris und unser Internetfreund Detlef sind da! Wahnsinn, dass ich alle auf einem Schlag mal treffen kann und sehen kann (Jürgen kannte ich schon). Es wird ein sehr lustiger Nachmittag und Abend ... manchmal habe ich sogar Tränen gelacht. Mit dem Caravan stehen wir direkt vor dem Haus ... dieses Dorf hier ist sehr klein , aber hat viele Parkplätze.

The best friend - Alex zieht heute um!!! Ich kann nicht helfen ... (helfe später viel mit ...)

Am 31. August geht es früh zu meiner kleinen Freundin Iris nach Moosburg ... auch ihr habe ich (wie auch für Heike) ein Bild gemalt, welches nun abgeliefert wird.  Dann fahren wir gegen Mittag Richtung Gardasee und verbringen dort die Nacht auf dem CP Le Palme.

Bild für Heike ... 30 x 90 cm Acryl auf Leinwand ...
Bild für Heike ... 30 x 90 cm Acryl auf Leinwand ...
Treffen mit Iris :o)
Treffen mit Iris :o)
nach einem Foto, was Iris so gemalt haben wollte ... Bild für Iris :o)
nach einem Foto, was Iris so gemalt haben wollte ... Bild für Iris :o)
... im Hafen von Livorno
... im Hafen von Livorno

Am 1. September 2008 geht es vom Gardasee über den Apennin Richtung Pisa - bissel Stau, aber ansonsten gutes Durchkommen. Am nächsten Tag laufe ich mir mal wieder eine Blase am Zeh ... man muss ja auch unbedingt mit hochhackigen Dianetten zum schiefen Turm latschen! 

Und ich werde über 3 Wochen kein Internet haben :-/

Alex hatte es so rührend vor meiner Abreise formuliert: »3 Wochen ohne mit dir zu tippen, sind wie 3 Jahre Afghanistan!« (Ach, süß) Hihihihihi ... na, dann müssen wir eben ein paar SMS simsen (machen wir ja auch - aber ab Livornos Hafen ist es Glückssache, dass die SMS auch wirklich versendet werden! Grummel ... manchmal muss man ständig wiederholen und es passiert mir ein paar Mal, flux ... ist der Text weg - im Äther, aber nicht beim Empfänger!!! Das Ablegen der Fähre am 2. September erfolgt spät ... um 23:30 Uhr. Die MobyTommy ist ein neueres Schiff ... umso mehr verwundert es mich, dass ich denke, keine Passagierkabine bekommen zu haben, sondern direkt auf dem Schiffsdiesel gebettet worden zu sein. So etwas haben wir noch nie erlebt auf einem Schiff ... die ganze Nacht ist es laut und wir werden, jeder in seiner Koje, gut geschüttelt - nicht gerührt! So ganz und gar unausgeschlafen komme ich auf Sardinien an ... Uwe meint, er hätte auch kaum geschlafen - und ich grüble eine Weile, wer hat dann den Schiffsdiesel mit Schnarchen übertönt??? ;o)

Der LandRover hätte auch eine Bergziege werden können - er zieht den Caravan geduldig über viele Berge mit Serpentinen, bis nach Palau. Dort stehen wir wieder direkt am Meer (aber an anderer Stelle als im Mai 2006) auf dem CP Baja Saraceno ... Es ist heiß, also nix wie schnell ins Meer und abkühlen. Herrlich!

Später möchte ich an meine Bodenseefreunde und an Alex SMS versenden ... aber es funktioniert noch schlechter als in Livorno ... entweder spinnt mein altes Handy oder dieses italienische I-Wind? Was weiß ich ...? Aber, es nervt!!!

 4. September 2008, die Sonne lacht ... also geht es nach Santa Teresa, wo wir vor Jahren mal ein großes, schönes Ferienhaus gemietet hatten - welches dann aber 6 Quietschbetten à la Hängematten hatte ... doch der Strand dort war gut und immer schön leer.  Der wie Karibik anmutende Stadtstrand Rena Bianca ist um diese Zeit im September noch stark frequentiert, aber nicht unsere geheime Bucht ... so dass ich fast den ganzen Tag am Schnorcheln bin. Fische gucken macht sooo Spaß und es sieht total geheimnisvoll aus, je tiefer und dunkler das Wasser wird. Fische zwischen Felsspalten, über dunklen Seegras oder hellem Sand ... einfach nur geil!!! Auf dem Rückweg findet sich sogar noch ein Postkasten, von wo aus meine 23 Urlaubskarten ihre Reise nach Deutschland und Ungarn antreten werden ... alle das gleiche Motiv: Sardiniens türkisfarbenes Meer mit Strand ... 

5. September, schon Freitag ... morgen ist schon eine Woche rum! Heute geht es bei schwülen 32 Grad ab zur Rena Majori, im Nordwesten der Insel. Der Strand ist geil und nicht überfüllt, das Wasser glasklar und türkis ... und der Bergziegen-Landy hat was zu tun - mit Allrad über Sand- und Bergpisten. Beim Schnorcheln gibt es in diesem Wasser nix groß zu sehen ... also gebe ich es auf und schwimme und bade einfach nur im herrlichen Mittelmeer, was hier so klar ist, wie im Swimmingpool. Natürlich merkt so ein Esel wie ich nicht, wie die Zeit vergeht und verbrennt sich den Pelz ... Bingo! Im Auto diskutiere ich noch, dass es eine Art Braun sei ... Uwe beharrt drauf, dass es Rot-stichig aussieht ... ich sage Braun (doch er hat Recht). Menno...! Abends füttere ich wieder die zahlreichen Kätzchen auf dem Campingplatz, die gestern gesichtet wurden. Ich liiiieeebe Katzen!!! Und ich gebe gerne paar Teuros überall im Urlaub für Katzenfutter aus. Die Katzen lieben dafür mich ... und irgendwie sieht wohl der Caravan nach »Katzen-Gourmet-Tempel« aus- hihi! Denn die Miezen schleichen ja immer gleich freiwillig um das Gefährt herum, ich muss sie also nicht zwingen - nur mit dem Kescher einfangen und die Futterdosen mit dem Quirl eintrichtern (ist natürlich Spaß - hihi). Heute bekomme ich viele SMS: von meiner Freundin Andrea, die bald nach Kreta düst, von meinen Bodenseefreunden, die jetzt am Gardasee weilen und noch nach Kroatien weiter wollen, von meinen lieben Nachbarn, die meine Mieze zu Hause bemuttern, von Freund Alex, der mir gestern simste: »Bei mir regnet es ... Bäh!« Und ich simse zurück: »Da ärgere ich mich aber, dass Du Regen hast und ich Sonne!« Heute hat er aber auch wieder Sonne und will auf eine Ü30-Party ... na dann, viel Spaß! Mein Wetterfrosch Dirk simste mir liebe Grüße und sagte voraus, dass unser Urlaubswetter schön und heiß bleibt, bis mindestens Mittwoch, am Sonntag könnte ein Gewitter dabei sein.

Beim Abendspaziergang gehe ich auf den höchsten Punkt über der Bucht, wo mein um den Leib geschlungenes Batiktuch ein wenig im Wind weht und etwas Abkühlung verspricht ... denn im Caravan sinkt das Thermometer nicht mehr unter 30 Grad ... dort oben aber warten Mücken, ach was sage ich, Killermoskitos, Elefantentöter von einem halben Meter Größe und stechen in den Knöchel, in den Hals und in die Wange ... es juckt wie blöde und schwillt an ... hätte ich doch nur mein Vendetta-Messer mitgenommen zum Spaziergang, dann hätte ich das Viehzeug gezwungen Harakiri mit sich zu machen ... Mistbiester, diese ollen!

"unsere" einsame Schnorchel-Bucht ... Sardinien :o)
"unsere" einsame Schnorchel-Bucht ... Sardinien :o)

Samstag, 6.September 2008, schwülheiß und drückend ... also auf an die Costa Smeralda, erst mal Porto Cervo wieder einen Besuch abstatten und Megayachten anstaunen ... wow! Man kommt sich plötzlich sehr klein und arm vor - hihihi. Also, dann doch lieber weiter mit dem Landy an eine einsame Bucht zwischen rotbraunen Felsen gelegen. Nix, wie rein in die Fluten und abkühlen ... herrlich! Dann nach Olbia zum Auchan-Supermarkt, bissel im klimatisierten Gebäude shoppen (dort gibt es alles, was man braucht). Dann im klimatisierten Bergziegenlandy wieder retour ... man will gar nicht aussteigen, sofort beim Wagentür öffnen schlägt einen schwülheiße Luft entgegen. Aber, was soll's? Ich wollte noch ein bissi richtigen Sommer, nach unserem Wischiwaschi in Deutschland, haben ... und nun isser da ... beziehungsweise hier, auf Sardinien, wo der Sommer kein Ende nimmt (na ja, ist auch nicht ganz wahr, hihi). Vorm Caravan weht jetzt wenigstens ein kleines Lüftchen ... Sohni ruft an, ich verschicke zwei SMS und rufe meine Freundin Irenchen an, die heute Geburtstag hat. Dann noch Nachbars anrufen und meine Andrea.  Außerdem habe ich heute wieder zahlreiche Kätzchen gefüttert und eine sogar gestreichelt, obwohl die ziemlich scheu sind ... aber eine wollte meine Hände spüren.

 Sonntag, 7. September 08 - in der Nacht von weitem Gewitter ... Dirk hat wieder mal Recht. Schwülheiß ist es auch am Tage, da bietet sich Herumkurven über die Insel im gekühltem Landy geradezu an. Unterwegs, ich werd verrückt, zwei Esel! Wenden und zurück ist alles eins ... ich muss dahin ... nur leider widerstreben sich die Süßen ganz nah an den Zaun zu kommen, obwohl ich sogar Ihh-Ahh-Rufe vom Stapel lasse. Aber nee, sie fressen lieber am ausgedörrten Gestrüpp auf der Weide. Ich selber hätte auch zu gern eigene Esel ... und überlege laut, dass ich sie wohl auch in der Mittagshitze auf die Weide stellen würde, statt sie zu bürsteln. Da meint Uwe: »Wie ich dich kenne, und wo du sogar in der Mittagssonne Autos putzt, würdest du auch Esel in der prallen Sonne bürsteln!« Jaaaa, zugegeben ... aber ich müsste erst mal welche haben! In Olbia wird Katzenfutter eingekauft, denn die auf dem Campingplatz verputzen ganz schön viel, die süßen Miezen. Dann noch ein paar Mitbringsel für Freunde shoppen und retour. Am Abend mach ich mich fein zum Essengehen ins Restaurant ... aber die Pizza schmeckt wie eingeschlafener Käsefuß ... boah ey! Und als ich später gegen Mitternacht eingepennt bin, beginnt ein militärischer Angriff auf meine Lieblingsinsel. Irgendein hinterhältiger Feind tut Sardinien mit Raketen beschießen ... Krawumm, der Einschlag direkt neben dem Caravan ... beim nächsten Einschlag sitze ich im Bett und hab Herzrhythmusstörungen! Von Ferne tönt wie wild ein Schiff mit seinem tief klingenden Signalhorn ... aha, der Krieg wird auch auf See ausgefochten? ... und dann, ach so, die machen bloß ein Feuerwerk, welches gleich neben dem Campingplatz auf der Landzunge gezündet wird. Wir stehen mit dem Caravan direkt im Wind, so dass die Raketenfetzen über uns niederprasseln, als würde es regnen, so klingt es auf dem Dach ... doch das Feuerwerk sieht toll aus. Mein Eselherz beginnt wieder gleichmäßig und ruhig zu schlagen ... schön, wenn alles doch noch friedlich zugeht.

Esel auf Sardinien :o)
Esel auf Sardinien :o)

Montag, 8.September - seit der Nacht weht wieder ein Wind und vertreibt die Schwüle. Es ist sehr warm, aber angenehm ... und es ist klare Sicht bis nach Korsika rüber, der Himmel strahlend azur und das Meer hat die Farbe von blauer Tinte. Wieder werden Strandbuchten erkundet und über das glasklare Türkis in so manchen Buchten gestaunt. Es wird ausgiebig gebadet und gesonnt ... und am Abend hoch oben über Palau der Sonnenuntergang beobachtet. Dann wieder Raubtierfütterung ... die Miezen verlangen nun schon lautstark, was ihnen nicht zusteht. Die eine faucht mich sogar an (sie sind halt scheu ... ist auch besser so, denn alle Menschen sind nicht lieb zu Tieren) ... also werde ich gleich mal angefaucht, weil ich die Futternäpfe nachfülle! Danke! Hihihi

 Dienstag, 9. September 08 - heute wieder bissel Wind, angenehm warm. Die nette Familie die den Stellplatz noch etwas näher am Meer hat, reist heute ab und als wir aus dem Supermarkt wiederkommen, helfen wir beim Anhängen ihres Caravans und sie uns, unser Heim auf vier Rädern auf ihren Platz zu ziehen ... jetzt können wir quasi vom Stuhl aus ins Meer purzeln, tzzz ... aber wer will das schon? Lieber schnappe ich die Taucherbrille, den Schnorchel und klettere über Felsen zum einsamen Strand, ein Stückchen neben unserem Stellplatz, und begebe mich in die klaren Fluten. Herrlich! Später bekomme ich von Wetterfrosch Dirk eine SMS: »Ab Donnerstag bei euch wolkiger, aber sommerlich heiß bis 33 Grad! Wahrscheinlich in der Nacht zum Samstag Schauer oder Gewitter. Samstag wolkig und auch Sonne, 28 Grad. Ab Sonntag wieder sonnig, aber nicht mehr so heiß, 27 Grad. Viel Spaß auch noch!« Ach, ist das lieb ... und so schönes Wetter, was er diesmal gemixt hat. Danke, Dirk! Am Abend wieder am Meer sitzen, mit den netten Nachbarn Suzanne und Norbert aus Wien schwätzen oder mit einem 6jährigen Steppke, der nächste Woche Schulanfang hat und einen Löcher in den Bauch fragen kann und uns selbst erfundene Geschichten erzählt. Auch die Miezekatzen erfordern laut miauend meine Aufmerksamkeit und appellieren an mein Gewissen, Futterdosen zu öffnen ...

Später telefoniere ich mit Heike und Chris, und erfahre, dass meine  Karten schon angekommen sind!

ich geh dann mal schnorcheln ... Sardinien ... Bucht beim CP
ich geh dann mal schnorcheln ... Sardinien ... Bucht beim CP

10. September - heute geht es früh nach Santa Teresa die Gallura zur Fähre nach Korsika - Bonifacio. Die Überfahrt dauert eine Stunde. Drüben angekommen fahren wir nordwärts nach Rondinara (eine fast kreisrunde Bucht), wo vor 5 Jahren an dem Zufahrtsweg über die Berge ein Waldbrand und die Straße sauschlecht war ... aber wer denkt, die Korsen hätten die Zufahrt inzwischen repariert, der irrt gewaltig! Nein, es prangt immer noch das Schild »CHAUSÈE DÈFORMÈE« und das muss ausreichen, um den geneigten Rondinara-Besucher auf die Gefahren hinzuweisen, die da sind: Sehr schmale Serpentinen, Schlaglöcher,  abgebröckelte, deformierte Straßenbelagränder, freie Rutschpartie-Sicht steiler Abhänge runter, wo keine Bäume (bzw. paar verkohlte Baumleichen) den Free-Style-Fall hindern würden ... natürlich alles ohne Leitplanken (was ist das?) und bei Gegenverkehr küssen sich fast die Außenspiegel der Fahrzeuge. Wir wagen die Spaßfahrt dennoch nach 5 Jahren ein zweites Mal, und werden nicht enttäuscht ... denn Achterbahn fahren ist pillepalle dagegen. Dann Besichtigung der Rondinara-Bucht und wieder selbe Strecke retour, denn es gibt nur diesen einen Weg. Danach, dank neuer Bremsklötzchen am Landy, geht es uns noch recht gut ... nun  geht es nach Porto Vecchio, von wo aus ich an Heike, Alex, Detlef, Dirk und Jürgi  mal wieder ein Rauchzeichen in Form einer Esel-Karte absende. Nun wird es Zeit zum Traumstrand von Santa Giulia zu fahren ... denn der mutet auch wie Karibik an. Ich bade und schwimme lange in dem total glasklaren Wasser. Der Sand ist sehr hell und fein ... und flach abfallend geht es an dieser Bucht in immer ein Nuance türkiser werdendes Wasser. Die Sonne zaubert ein glitzerndes Netz auf die sanften Wellen und man glaubt in einem riesigen Meerwasserpool zu schwimmen. Man benötigt keinen Schnorchel um Fische zu sehen oder am Meeresboden seine Füße ... so transparent ist das Wasser ... einfach geil!

Am Abend ist in Bonifacio Shopping angesagt und bevor es mit der letzten Fähre zurück geht nach Sardinien, bekomme und versende ich noch SMS an Alex und Dirk ... habe aber ein Shitnetz. Mein Wetterfrosch muss wieder in die Klinik (HNO) ... menno!!!

Als wir gegen 22:15 Uhr ankommen auf dem CP, da warten schon unsere Nachbarn Suzanne und Norbert auf uns. Sie wollten wissen, ob wir gut zurück gekommen sind und uns eine gute Nacht wünschen. Total lieb von denen ...

11. September 2008 - die Katzen miauen vorm Caravan und wollen ihr Futter ... also nix wie raus und Büchsen öffnen ... und als ich die Näpfe füllen will, springen und rennen sie vor Freude wie wild im Karree, die Süßen. Nachbars schauen angestrengt aufs Meer ... kann ja nicht schaden auch mal zu gucken ... toll, denn Delphine schwimmen in der Bucht zwischen CP und Maddalena-Archipel! Ziemlich nah und groß sind sie zu sehen. So könnte jeder Tag beginnen! Wow!

Es ist drückend heiß ... Fahrt nach Olbia ... Wein kaufen, denn wir haben die Nachbarn für heute Abend eingeladen. Und es wird auch wirklich ein schöner, netter Abend mit Suzanne, der Pianistin und mit Norbert, auch Musiker (Cello und Gitarre). Er ist halber Sizilianer und kann natürlich von seiner Mutter perfekt italienisch. Weil er starken Husten hat, habe ich, wie er später meinte, ein Wundermittelchen parat: (er meint, er habe sich an einer Brombeere verschluckt, Suzanne meint, er habe sich beim Quadfahren erkältet). Erst spät verabschieden wir uns voneinander ... ich gebe ihm vorsichtshalber mal noch zwei Erkältungstrunks mit.

am Abend in Bonifacio - Korsika ... vor der Abfahrt wieder nach Sardinien
am Abend in Bonifacio - Korsika ... vor der Abfahrt wieder nach Sardinien

12. September - Freitag ... die ganze Nacht schwülwarm, tags schwülheiß ... man ist nur noch am Schwitzen. Suzanne und Norbert haben fast gar nicht gepennt ... jetzt hat er auch noch Schnupfen. Trotzdem unterhalten wir uns eine Weile in der Sonne und er zeigt, wie die Pflanze, wo der Mirto-Kräuterschnaps draus gemacht wird (Myrte), aussieht. Außerdem habe er vorhin eine schöne Farfalle gesehen ... hihihi (Schmetterling). Und er fand eine Steckmuschel und schenkt sie mir. Als er über Schmerzen beim Naseputzen klagt, hab ich auch noch eine Babycreme parat ... und in der Apotheke besorge ich noch was gegen Halsschmerzen. Wäre doch gelacht, wenn ich im Urlaub nicht auch noch »Opfer« finden würde, die ich bemutteln kann ... außer den Miezekatzen. Für Suzanne bringe ich aus Olbia Räucherstäbchen in den Duftrichtungen »SandalWood, Jasmin und Vanille« mit ... weil sie beide das gestern Abend so schön fanden, das Abbrennen der betörend duftenden Stäbchen. Ich habe mich außerdem noch mit »YlangYlang, Opium, Oriental spices und RoseGarden« eingedeckt.

Als Uwe Siesta macht, schaue ich aufs Meer und versende SMS an Alex und Dirk ... das reicht aus, um zu schwitzen. Als ich gerade in den Badeanzug schlüpfe, geht die Sonne weg und es entsteht eine sehr gewittrige Stimmung. Später Regen und Gewitter ... am Abend dann etwas frischere Luft, aber die Luftfeuchte ist nach wie vor sehr hoch.

13. September - Samstag ... heute Nacht war es schön kühl und endlich konnte ich mal schlafen. In der Früh warten die Miezen schon auf ihr Futter und miauen. Gegen Mittag geht es zum Capo Testa, dem sturmgebeutelten Nordwestkap von Sardinien. Als ich die Wellen an der Santa Reperata bewundere, krieg ich eine SMS von Jürgen, der uns wegen der Karte jetzt gerade auf Korsika wähnt ... also rufe ich kurz zurück und kläre ihn auf. Dann SMS von Alex, er ist müüüde. Am Capo Testa waren wir schon paar Mal, aber immer wieder latschen wir mit leichten Schlappen dort herum, wofür man eigentlich festes Schuhwerk bräuchte. Als ich über die Felsen klettere und besonders herunterwärts, lasse ich meine berühmten Brubbelsprüche los, wenn ich wütend bin (am meisten auf mich selber). Ohne Beinbruch lassen wir das Kap hinter uns und fahren nach Santa Teresa. Zurück auf dem CP hat Norbert wieder Lust auf ein Schwätzchen und bietet uns Rotwein an ... und so entsteht spontan ein schöner Abend, wo Suzanne dünne, knusprige Brotstangen anbietet und sardische Wurst (ihgitt) und ich lieber bei meinem Pecorino bleibe (Schafskäse), den wir beisteuern und ich Tee in großen Tassen anbiete. Da hatte mich Norbert sowieso schon gefragt, was ich aus so einer riesigen Tasse immer trinke? Ich sagte: »Ich gönne mir ein Tässchen Tee mit Gewürzen (Zimt und Kardamom) und einen Schuss Milch.« Seitdem wird immer lustig zwinkernd gefragt, wer denn mal wieder ein »klitzekleines« Tässchen Tee oder Kaffee geschlürft hat? Es wird ein schöner Abend mit Blick auf das Meer und das Maddalena-Archipel, sowie guten Gesprächen.

Uwe - ich - Norbert und Suzanne ... in Sardinien :o)
Uwe - ich - Norbert und Suzanne ... in Sardinien :o)
Sardinien 2008
Sardinien 2008

 

14. September - Sonntag ... ich konnte nicht schlafen, entweder gewittert es, oder es prasselt der Regen laut auf das Caravandach, oder die Katzen miauen ... aber ich steh doch bei dem Mistwetter nicht mitternächtig auf und öffne Futterdosen, zumal ich am Abend große Portionen Nass- und Trockenfutter unter einem Holzverschlag hingestellt habe. Aber die eine "Madame" will immer ganz frisch geöffnete Dosen am liebsten. Selbst wenn ich mir eine Büchse RedBull öffne, gerät sie aus dem Häuschen und denkt es war der Reißdeckel vom Katzenfutter ... hihihi!

Heute ist das Wetter durchwachsen, mal so ... mal so. Bei Sonnenschein, sonne ich mich und einmal gehen wir am Strand Richtung Palau spazieren ... ansonsten im Caravan oder im Auto die Huschen von Regenschauern abpassen. Auch Suzanne und Norbert sind heute so unentschlossen, wegen des ständigen Wechselwetters. Aber trotzdem ... es ist auch mal interessant durch die Fenster des Caravans das Meer zu beobachten, wenn es bei Wolken, Regen und Sonne sich jedes Mal farblich verändert. Auch die Wellen ändern sich ständig.

 15.September - Montag ... ganz in der Früh miauen die Katzen, doch ich penne noch bissel weiter bis 9:00 Uhr. Traumhaft blauer Himmel ... doch als ich duschen gehe, zeigen sich die ersten Wolken, menno! Hm, beim Frühstück entscheiden wir uns, dass wir nach Castelsardo zum Elefantenfelsen fahren. Da waren wir zwar schon paar Mal in früheren Urlauben, aber die 100 km fahren sich ganz gut. Es sind auch Serpentinen dabei und uns kommt in einer Kurve ein Bus mittig ... ich denke, er kippt auf uns drauf ... oh, Schreck! Der Busfahrer war zu schnell in die Kurve gefahren. Dirk schickt mir gerade eine SMS, dass in Leipzig nur noch minus 0,3 Grad in der Nacht waren ... ja spinnen denn die Wetterköche? Ich habe noch meine Olivenbäumchen und eine Palme auf dem Balkon stehen. Wer denkt denn an sooo was im September!

Der Elefantenfelsen steht an einer Straße und wird viel fotografiert. Als wir zurück sind, machen wir gegenseitig nette Fotos mit Suzanne und Norbert ... eines macht Norbert mit Selbstauslöser, so dass wir alle Vier auf dem Felsen am Meer stehen und das blaue Wasser im Hintergrund haben. Dann werden die Fotos via USB-Stick am Laptop ausgetauscht und Adressen/Telefonnummern tauschen wir auch. Suzanne sagt, wenn sie später die Räucherstäbchen zu Hause abbrennen wird, werden sie immer an uns denken müssen. Ja, ich glaube auch, dass ich die Zwei nie wieder vergesse ... sie sind so lieb und nett.

Am Abend noch ein Spaziergang am Meer und über Felsen entlang ... menno, eigentlich will ich für immer hier bleiben. Ich liiieeebe das Meer, das mediterrane Leben, den Wind, die Sonne ... hier ist es immer grün. Wenn ich nach Hause fahre, beginnt der Herbst und die Blätter fallen ab. Man verfällt sehr leicht in Winterdepressionen ...

Zu später Stunde will ich den Vollmond fotografieren und mein Fotoapparat macht von alleine das Blitzlicht an ... da geht bei Norbert die Luke oben am Campingbus auf und er fragt: »Schlaft ihr schon?« Ich sehe ihn nicht, höre ihn nur, weiß nicht, ob er mich meint oder den neuen Campingbus, der gerade angekommen ist? Aber, er meint mich ... hat wohl die Blitze gesehen. Ich sage: »Nö, wir schlafen noch nicht!« Logo, wenn ich draußen stehe und in den Mond gucke! Hihihi ... ich sage noch, dass ich nur den Vollmond fotografieren wollte, aber das es wohl nix wird. Sagt er, dass sie schon im Bett liegen und dass ich am besten mit langer Belichtung und zählen ... dreiundzwanzig, vierundzwanzig ... die Fotos machen soll. Ich wünsche eine gute Nacht, schlaft schön ... »schlaft schön« kommt zurück und ich könnte mich kringeln vor Lachen ... Mensch ist Norbert lustig!

Zu noch späterer Stunde, fällt mir ein, dass ich nicht weiß, wie Esel auf Italienisch heißt ... ich hole meinen Sprachführer »Italienisch für die Reise« und könnte ihn in die Tonne kloppen! Was Pferd heißt, weiß ich nun ... es ist ein Cavallo! Hihihi! Aber das Wort »Esel« ... Fehlanzeige! Es steht nur Mist drin, den ich nicht brauche! So, wie Pollo (Hähnchen) ... hier um die Ecke gibt es Porto Pollo ... aha, ein Hähnchenhafen! Ich fange an zu kichern. Ich blättere weiter ... und stoße auf: »Dieser Mann belästigt mich!« ... ich stelle mir vor, wie ich neben Uwe stehe und diesen Satz schreie, auf einer belebten Straße. Uwe meint, da passiert nicht viel ... die würden alle wegschauen. Ich kichere: »Oder auch nicht! Vielleicht stürzen sich dann zehn kleine Italiener mit Gebrüll auf dich«, sage ich laut lachend. Auf jeden Fall sollte ich den lustigen Satz mit der Belästigung: »Questo'uomo mi importuna« mal auswendig lernen und ausprobieren ... hihihihi! Vorsichtshalber steht weiter unten im Buch: »Sono innocente« ... das sollte ich unbedingt auch lernen: »ich bin unschuldig« ... ich kugle mich auf der Sitzecke im Caravan! Diesen Satz mit der Unschuld sollte ich dann natürlich hinterher schieben. Und Uwe empfehle ich: »Vorrei parlare con un avvocato« zu lernen ... »ich möchte meinen Anwalt sprechen« ... besser wäre das, wenn ich solche Sprüche in aller Öffentlichkeit loslasse ... ich könnte mich besabbern vor Lachen!!! Ich blättere um ... und lache wieder laut los ... »Riconosco la donna« ... das sollte Uwe vielleicht auch noch im Repertoire haben, denn es heißt: »Ich erkenne die Frau wieder« ... hihihihihihihihi

Suzanne und Norbert mit ihrem Quad :o)
Suzanne und Norbert mit ihrem Quad :o)

16. September 08 - Dienstag, heute kühle 21 Grad! Da schreibt mir Alex, dass es in Deutschland ja noch kälter sei und ich froh sein kann ... aber nach schwülen 34 Grad, sind 21 Grad kalt, menno! Mich friert es! Vormittags kommt dann doch Sonne ... also Stuhl in Liegestellung und Sonnenbaden. Dann kommen wieder graue Wolken! grrrrrrr

Am Abend lädt uns Norbert ein ... aber da sitzen auch die neuangekommenen Schweizer am Tisch, die mich nicht grüßten, weil ich Katzen füttere und sie einen Hund haben, der gerne Katzen jagt! Ich hab ja nix gegen den großen Hund ... aber vorhin musste ich mich schon mal mutig zwischen Katzen am Futternapf und Hund werfen, damit nix passiert. Da erst leinte sie ihn an ... obwohl ich nix sagte, außer: »Guten Tag«, schmiss sie ihren Kopf zur Seite und ging grußlos. Nun ja! Also fahren wir lieber tanken und zur Costa Serena, bei herrlichem Abendsonnenschein ... und genießen ein letztes Mal von der Panoramastraße ganz oben die Aussicht auf Palau und das Maddalena-Archipel.  

17. September 08 - Mittwoch, ich habe es Uwe vorausgesagt ... am letzten Tag auf Sardinien haben wir wieder das schönste Sonnenwetter und wir werden bestimmt wieder dieses Rüttelschiff haben! Bingo! Alles stimmt! Nach dem Frühstück schwätzen wir wieder mit Suzanne und Norbert, packen langsam unser Zeug ein und ich geh mal fast vierhundert Teuros wegschaffen (Campingplatz-miete). Die Katzen werden ein letztes Mal gefüttert ... es bricht mir immer das Herz, dann wieder weg zu fahren. Wir gehen noch mal spazieren und treffen am Strand die Schweizer ... na, also ... jetzt unterhalten wir uns nett über den Hund, der Stöckchen aus dem Wasser holt, na ... geht doch! Hihi! Suzanne schenkt mir frischen Rosmarin, den sie extra von weit her geholt hat ... ich schreibe in meine Romane "Hitze des Südens" und "Bittersüße Venusmuschel" je eine Widmung, u. a.: "Für die beste Platznachbarin, die ich je hatte" und schenke sie ihr. Sind leider nur Korrekturexemplare, die ich zufällig mithatte. Sie ist zu Tränen gerührt, auch als wir abfahren, stehen ihr die Tränen in den Augen. Ich umarme sie herzlich und auch ihren einen Kopf kleineren (als sie) und genauso groß wie ich, Norbert. Ich muss weg, um nicht auch noch zu heulen .... habe einen Kloß im Hals.

Dann fahren wir nach Olbia ... ich geh noch mal shoppen, denn bis zur Fähre ist noch viel Zeit. Später erleben wir einen schönen Sonnenuntergang auf dem Rüttelschiff »Moby Tommy«.

auf der Fähre - Rückfahrt :-/
auf der Fähre - Rückfahrt :-/

18. September 08 - Donnerstag! Nachts war an schlafen nicht zu denken »rüttel, rüttel«. Dann die vielen Durchsagen, selbst das Englische hört sich italienisch an. Endlich runter vom Schiff, es ist noch dunkel, geht es Richtung Gardasee. Dort schleicht sich am Abend ein roter Kater zu uns in den Caravan ... draußen wurde schon diskutiert und gepetzt ... aber, ich klaue doch keine Katzen! Bin ich Alf? Der Kater liegt sogar gemütlich in meinem Bett, ich wuschle ihn durch und bringe ihn wieder raus. Die weibliche, blonde Petze kann es kaum fassen, dass der so schwupps freiwillig zu uns rein kam, wo sie ihn doch schon gelockt haben will und der Kater nicht wollte ..... hihihihi, der wird schon wissen, warum!

19. September - Gardasee ... es regnet früh ... dann wird es wieder schön ... Fahrt nach Sirmione ... SMS von Dirk. Von Alex kommt keine SMS, er ruft aber an ... sein Handy hat eine Macke und versendet keine SMS mehr. Mit Heike hab ich  telefoniert und Grillzeug für morgen besorgt. Kann ja Freunden nicht mein Vegetarismus aufzwingen ....

20. September - Samstag ... Fahrt zu den Freunden nach Thalham, wo sich Füchse "gute Nacht" sagen.

Mit einigen Staus kommen wir gut über den Brenner ... sind aber erst gegen späten Nachmittag da. Unterwegs rief ich mal an, dass sie mir unbedingt von Jürgens Leipziger Lerchen was übrig lassen sollen ... denn ich hab noch nix gegessen heute. Tzzzz ... und dann biegt man um die Ecke und staunt, wo bleibt das Empfangs-Komitee? Letztens vor 3 Wochen hüpften alle draußen rum (bei Sonnenschein) und jetzt bei Kälte und Wolken haben sie sich äpplig - hihihi! Detlef muss ich in Schutz nehmen ... der war noch nicht da! Aber die anderen? Wir parken ein und hängen den Caravan ab ... na, da kommen sie dann doch aus der warmen Stube gekrochen. Es wird wieder sehr lustig. Detlef kommt später auch noch ... und es werden viele Fotos gemacht, es wird viel gelacht und gealbert ... und die Männer grillen draußen. Heike macht mir extra vegetarische Bratlinge, die Detlef in der Pfanne wendet!  

21. September 2008 - Sonntag! Es wird Zeit - nach dem Frühstück mit Heike, Chris und Jürgen - für die Heimreise. Wegen Chris seinen Rückenschmerzen hab ich die Idee, bald wieder zu kommen ... mit der Reiki&Massageliege im Gepäck. Ja, das mach ich! Schon bald! Ich schau mir schon mal die Hotels und Gasthöfe in der Umgebung an, weil ich niemandem auf den Keks gehen will und meine Rückzugsmöglichkeit brauche. Jürgen, der Ratzelmeister verfährt sich mal wieder irgendwie und hat dann eine andere Autobahn über Regensburg ... und ich denke dauernd, WANN überholt er unser Gespann? Dann stehen wir im Stau auf der A9 nicht mehr weit vor Leipzig ... Jürgen ruft an und will uns warnen! Aber es stellt sich heraus, wir stehen kurz vor ihm - hihihi! Wie hat er DAS geschafft? Er konnte doch schneller fahren als wir. Wir dürfen nur 100.  Trotzdem sind wir alle fast zeitgleich daheim. Ich bin irgendwie traurig ... dass der schöne Urlaub vorbei ist, dass es Herbst wird, dass die Zeit so schnell vergeht ...

Ich brauch Urlaub ;o)

Sardinien 2008
Sardinien 2008
Uwe vorm Caravan - Sardinien 2008
Uwe vorm Caravan - Sardinien 2008
Rena Majore ... Sardinien 2008
Rena Majore ... Sardinien 2008